Empfindliche Zähne

Die Zahnwurzeln (Radix Dentins) reichen bis in den Kieferknochen und verankern dort den Zahn. Gemeinsam mit dem Zahnhalteapparat, dem funktionellen Verankerungssystem des Zahns, sorgen sie dafür, dass der Zahn stabil im Kiefer sitzt. Die Backenzähne, die der größten Kaubelastung ausgesetzt sind, haben sogar mehrere Wurzeln – Schneide- und Eckzähne hingegen haben nur eine Wurzel.

Ganz im Inneren des Zahns befindet sich das Zahnmark (Pulpa). Es dient zur Versorgung des Zahns und beinhaltet Nervenfasern und Blutgefäße. Obwohl man das Gefühl hat, dass der Zahn durchwegs hart ist, ist das Zahnmark eine weiche Masse.

Das Zahnmark wird vom Zahnbein umgeben, dem sogenannten Dentin. Das Dentin ist eine knochenartige Substanz und bildet die Hauptmasse des Zahns. Das Zahnbein ist von kleinen Nervenkanälen durchzogen, den Dentintubuli. Diese Kanälchen leiten Informationen, wie zum Beispiel Schmerzreize, an das Zahninnere weiter.

Das Dentin wird vom Zahnschmelz (Enamel) geschützt, der es bis zum Zahnhals umschließt. Anders, als der Name vermuten lässt, ist der Zahnschmelz die härteste Substanz in unserem Körper. Schließlich muss er der gesamten Kaubelastung standhalten. Leider bildet sich das Enamel (Zahnschmelz) nicht nach und kann durch verschiedene Faktoren abgetragen werden. Je geringer der Zahnschmelz als Schutzschicht ist, desto empfindlicher werden die Zähne, da die vorhin beschriebenen Kanälchen im Dentin stärkeren Reizen ausgesetzt werden. Dies ist eine Ursache, die zu schmerzempfindlichen und kälteempfindlichen Zähnen führen kann.

Was löst Zahnschmerzen aus?

Zahnschmerzen werden meist ausgelöst, wenn die Schutzschicht (der Zahnschmelz) abgetragen oder aufgeweicht ist bzw. wenn die Zahnhälse freiliegen. Dadurch kommt nämlich das empfindliche Dentin zum Vorschein.

Was sind die Ursachen für schmerzempfindliche Zähne?

Schmerzempfindliche Zähne können u.a. durch falsches Zähneputzen, stark säurehaltige Ernährung oder Zahnfleischerkrankungen entstehen. Aber auch genetische Veranlagungen und stark fortgeschrittene Karies können hier eine Rolle spielen.

Warum muss man richtig Zähneputzen?

Beim Zähneputzen ist auf die richtige Putztechnik zu achten, da ansonsten sogenannte Putzschäden auftreten können. Bei zu festem Aufdrücken kann der Zahnschmelz etwa „weggeputzt“ werden. Bei starken Bewegungen in Richtung Zahnfleisch kann dieses Schäden davontragen und zurückgehen, wodurch die schmerzempfindlichen Zahnhälse freiliegen.

Unsere Mundhygienikerinnen raten daher, mit moderatem Druck von Rot nach Weiß zu putzen, also vom Zahnfleisch den Zahn entlang und nicht umgekehrt.

Warum werden Zähne durch Säure schmerzempfindlich?

Säure macht Zähne schmerzempfindlich, weil sie das Zahnschmelz angreift und das Dentin dadurch schlechter geschützt ist. Auch Zucker hat übrigens dieselbe Wirkung, da Kohlehydrate durch Bakterien im Mund zu Säure umgewandelt werden. Daher sollte man auch nicht gleich nach dem Essen die Zähne putzen – der Zahnschmelz kann dadurch leichter abgetragen werden.

Weshalb schmerzen Zähne bei Zahnfleischentzündungen?

Durch Entzündungen des Zahnfleischs kann das Zahnfleisch zurückgehen oder sich vom Zahnhals lösen und sogenannte Zahnfleischtaschen bilden. Dadurch werden die schmerzempfindlichen Zahnhälse freigelegt. Bei Anzeichen einer Zahnfleischentzündung sollte daher unbedingt ein Zahnarzt bzw. eine Zahnärztin konsultiert werden.

Auch, wenn Sie das Gefühl haben, dass Ihre Zähne empfindlicher werden, sollten Sie zusätzlich zu den empfohlenen Halbjahreskontrollen Ihren Zahnarzt bzw. Ihre Zahnärztin besuchen.

Fazit:

Empfindliche Zähne entstehen durch mehrere Ursachen:

• Zahnschmelzrückgang
• Zahnfleischschwund und -entzündungen
• Karies
• Genetische Faktoren

Der Grund, weshalb Schmerzen oder überhöhte Kälteempfindlichkeit auftreten, liegt im fehlenden Schutz des Dentins (Zahnbeins), das mit Nerven durchzogen ist und Überreizungen ausgesetzt wird.